(#8) Geheimes Mittagspausenhobby …

in Düsseldorf/Natur

Wie es ist, wenn man seinen ersten Düssel-Barsch sieht / Warum man die Düssel in Düsseldorf immer wieder neu suchen muss / Und warum Düsseldorfs Zeitungen über dieses Blog schreiben müssen.

Nach der Breaking News „Privatgärten mit Düssel-Zugang in Bilk“ spazieren wir stromaufwärts vom Schulhof auf die andere Seite der Bachstraße. Dort führt rechts ein kleiner, halboffizieller Pfad entlang. Am linken Ufer wird die Düssel durch eine Mauer vom Esso-Parkplatz getrennt.

Auf beiden Seiten ist sie von Bäumen umgeben. Mein bester Freund P. und ich gehen den Pfad ab. Die Düssel-Oberfläche spiegelt die Bäume, die Sonne reflektiert und blitzt auf.

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An den wenigen Stellen, wo sie zwischen den Ästen durchscheint, ist das  Wasser klar und durchsichtig. Ich halte Ausschau, nach dem, was mich fast genauso so fasziniert wie Gärten mit Düssel-Zugang: Düssel-Fische, aber davon habe ich euch ja schon erzählt.

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„Boah“, macht mein bester Freund P., „du mit deinen Scheißfischen!“, und zieht übertrieben die linke Augenbraue hoch. Ich kenne ihn, tatsächlich findet er meine Marotte eher lustig.

„Psst!,“ mache ich, den Blick aufs Wasser gerichtet. „Da!“, rufe ich, „da ist einer!“ Tatsächlich habe ich über einer sandigen, sonnendurchfluteten Stelle für eine Sekunde einen Fisch in der Strömung stehen und dann wegflitzen sehen. Ein kleiner Fisch mit Streifenmuster. „Das muss ein Barsch gewesen sein“, sage ich.

Ich googele und finde bei Wikipedia ein „Beweisfoto“.

“Mein erster Düssel-Barsch!”

„Barsch hier, Barsch da, ist ja wunderbar!“, spottet P. „Aber was mich viel mehr interessieren würde: Wieviel Tausend Leser hat unser Blog denn mittlerweile?“

„Tausende? … Milllionen!“, antworte ich. „Nee, lass es mich diplomatisch sagen: Definitiv dreistellig, aber genauso definitiv noch nicht vierstellig. Wir brauchen mal eine Erwähnung in RP, WZ oder NRZ, oder in irgendeinem Düsseldorf-Blog.“

„Tja, leider haben wir uns für dieses schräge Mittagspausenhobby noch bei keinem geoutet. Sonst könnten wir ja privat über Facebook und co ein Bisschen die Düssel-Welle machen.“

„Outing? Auf keinen Fall“, sage ich. „Dann bleibt das hier eben im kleinen Kreis!“

Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass uns noch 10 Minuten bleiben, bevor wir uns wieder zurück an die Schreibtische begeben müssen. Wir gehen am Düssel-Ufer entlang – bis nach rund dreißig Metern vor einer Mauer zwangsweise Schluss ist.

Einen Steinwurf stromaufwärts verschwindet die Düssel (wieder mal) zwischen Bäumen und Ästen. Aber sie verläuft offenbar weiter oberirdisch.

Beim nächsten Mal nehmen wir die Verfolgung wieder auf …

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