Bhaggy Disco: Eröffnung 1984. Foto: Thomas Bujack

1967 bis 2006: Nachtleben- und Szene-„Chronik“ für Düsseldorf

in Düsseldorf/Popkultur

Mata-Hari-Passage, Ratinger Straße, Mora´s Lovers Club, Sheila/Match Moore, Rockin´Eagles/Relaxx, Mal Sondock, Bhaggy Disco, Malesh/Checker´s, Regine´s, Grünstraße, „Macht der Nacht“, Club 1848, Funkhaus Evertz, Monkey´s Island und mehr. In diesem Beitrag stelle ich meine Kolumnen und Interviews mit Nightlife- und Popkulturhintergrund in einen zeitlichen Kontext: Wie tickte Düsseldorf von den späten 1960ern bis zu den 2000er Jahren?

Durch einige Texte auf diesem Blog sowie einen Artikel bei Spiegel Online, hauptsächlich aber durch die assoziierten Kolumnen bei der Westdeutschen Zeitung und bei VierNull ist im Laufe der vergangenen Jahre – ohne dass es geplant war – eine (im weitesten Sinne) popkulturelle „Chronik“ Düsseldorfs entstanden. Es folgt ein Überblick, zeitlich geordnet und verlinkt. Eine subjektive Auswahl (!), sofern möglich aus meiner persönlichen Perspektive, mal in kollektiven Erinnerungen schwelgend, mal in Form von Interviews, ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit. In jedem Fall waren einige virale Hits dabei, die bei Düsseldorferinnen und Düsseldorfern schöne und bisweilen leicht melancholische Erinnerungen angestoßen haben. Geht also gerne auf eine kleine Zeitreise – und vielleicht finden sich auch Nicht-Düsseldorfer hier und da wieder, haben ähnliche Lokale und Erinnerungsorte in ihrer Heimat erlebt, spüren ein ähnliches 80er- oder 90er-Jahre-Gefühl. Kein „Früher war alles besser“, eher ein „Gut, dass ich dabei war!“

Übrigens: Wenn ein Lokal weder im Vorspann, noch in den Ankündigungen weiter unten auftaucht, bedeutet dies nicht notwendigerweise, dass es in keinem der Beiträge auftaucht. Und wer eigene Erlebnisse oder Erfahrungen mitteilen möchte, möge dies gerne in den Kommentaren unter diesem Blog-Beitrag machen (die Kommentare werden vor VÖ freigeschaltet).

Hinweis: Die im Beitrag verlinkten Artikel aus diesem Blog und aus der WZ sowie der Spiegel-Online-Artikel sind ohne Bezahlschranke zu lesen, die Texte auf Viernull.de nur im jederzeit kündbaren Abo oder als Einzelkauf (2 Euro pro Artikel).

Ratinger Straße: Die Geschichte von Düsseldorfs Szene-Meile

Eine wegweisende Rolle spielte das Creamcheese an der Neubrückstraße 12, um die Ecke der Ratinger Straße. Heute ist an gleicher Stelle (vorher wurde kernsaniert) eine Kunstgalerie untergebracht. Von 1967 bis 1976 residierte hier ein deutschland- und europaweit bekannter Club, der besonders durch seine Kunst- und Lichtinstallationen auffiel und jede Menge Kreative aus der unweit gelegenen Kunstakademie anzog. Das Creamcheese leistete gewissermaßen die „Vorarbeit“ für die „Szene-Werdung“ der Ratinger Straße. Das Lokal habe ich selbst natürlich nicht miterlebt, schließlich ging ich in den Siebziger Jahren noch in die Grundschule (immerhin war ich mit meinen Eltern in der Pizzeria Pinocchio essen, siehe Kolumne: „Warum Düsseldorf Deutschlands Pizza-Hauptstadt ist“). Dafür hat mir Volker Zimmermann, ehemals Wirt des Goldenen Einhorns (Ratinger Str. 18), im Interview für VierNull von seinen Erfahrungen an und um die Ratinger Straße erzählt – von der Uel-Einhorn-Ohme-Jupp-Szene bis hin zum legendären DJ-Sonntag im Ratinger Hof der frühen 1990er (den hatte ich dann wiederum auch selbst schon erlebt, der Club öffnete um 23 Uhr und war um 1 Uhr voll, an einem Sonntag, wohlgemerkt).

Wie die Ratinger Straße zur Szene-Meile wurde: Volker Zimmermann kennt die Ratinger Straße wie kaum ein anderer Düsseldorfer. Im Interview erzählt der ehemalige Wirt des Goldenen Einhorns vom Wandel der einst „sündigen Meile“ hin zum Treff der Musiker, (Lebens)Künstler und Studenten (hier nachlesen).

Foto: VierNull/Andreas Endermann

Der Club Creamcheese spielt auch in einer meiner WZ-Kolumnen eine Nebenrolle. Als ich nämlich nach Orten in aller Welt suchte, die nach Düsseldorf benannt sind, stieß ich auf eine „Galerie Düsseldorf“ in Perth, Australien. Es stellt sich heraus, dass sich die Macher, ein Brite und eine Deutsche, einst im Kunstakademie-Umfeld des Creamcheese kennen gelernt hatten (hier nachlesen).

Die legendäre Mata-Hari-Passage

1972 wurde die Mata-Hari-Passage in der Düsseldorfer Altstadt eröffnet, im Jahr 2002 musste sie schließen. Auch ich bin mit dieser Passage groß geworden, habe erlebt wie der silbervollbärtige und Lederschlapphut tragende Passagen-Besitzer mit einem Afghanen an der Leine durch die Altstadt schlenderte. Was ich aber als Jugendlicher und Student nicht mitbekommen habe: Bis zu den frühen 1980ern gab es neben dem ins Einkaufsgeschehen integrierten Café Bistro in der Passage den extrem angesagten Club Cabaret, und manchmal sollen auch Mitglieder der Gruppe Kraftwerk unter den Gästen gewesen sein.

Das Café Bistro in der Mata-Hari-Passage

Ich habe mich der „Mata Hari“ bei VierNull gleich zwei Mal gewidmet. Einmal in einem Interview, das zeitweise ohne Bezahlschranke lesbar war und viral ging:

„Die Mata-Hari-Passage war ein Kleinod“. Christian Schröer hat 20 Jahre in Düsseldorfs meistvermisster Ladenpassage gearbeitet. Im Interview erzählt er Insider-Geschichten von schrägen Szene-Vögeln, der „Superkundin“ Whitney Houston, einem straßenbahnfahrenden Mops und von Handschellen, bei denen die Schlüssel fehlten (hier nachlesen).

Außerdem in einer Kolumne:

Mata-Hari-Passage-Geschichten zwischen Popkultur und Heinrich Heine. Welche Spuren der 2002 geschlossenen Mata-Hari-Passage lassen sich heute noch ausmachen? Unser Autor hat sich auf die Suche begeben – und ist dabei unter anderem auf 80 Backsteine aus dem 18. Jahrhundert und eine Büste gestoßen (hier nachlesen).

Bonus: Basierend auf den Erinnerungen Christian Schröers habe ich im Blog einen „historischen“ Lageplan der Mata-Hari-Passage gepostet (für mehr Infos bzw. die Shopliste zur Nummerierung hier klicken).

Café Schröder, Malesh, Sam´s West, Regine´s, Sheila/Match Moore

Mit Christian Schröer habe ich für VierNull eine Art Fortsetzung des vielgelesenen Interviews über die Mata-Hari-Passage unternommen: In den 1980ern war neben der Altstadt nämlich vor allem das Nordende der Königsallee ein Zentrum des Düsseldorfer Nachtlebens. Unser Interview-Spaziergang folgt den Spuren der damaligen Szene und erinnert an den Checker´s-Vorgänger Malesh (1979 bis 1982), an das Café Schröder, an das Rockin´Eagles bzw. Relaxx an der Herzogstraße/Ecke Jahnstraße, an das Sam´s bzw. Sam´s West, an das Regine´s im Keller des Hotels Breidenbacher Hof (1979 bis 1986), an das Pierre´s an der Breite Straße sowie an das Sheila (1973 bis 1979) bzw. den Nachfolger Match Moore an der Neustr 6 in der Altstadt (hier nachlesen).

Das Rockin´Eagles bzw. Relaxx an der Jahnstraße

Noch mehr über die Zeit (1977-1990) der beiden Clubs an der Jahnstraße, die ich leider „verpasste“, habe ich mir vom Club-Macher persönlich erzählen und in eine Kolumne einfließen lassen. Auszug: „(…) Hedonismus, ohne sich selbst allzu ernst und wichtig zu nehmen. Das schlägt dann und wann auch internationale Wellen: Elton John gibt sich samt Entourage während seiner Deutschland-Tournee 1988 sogar fünf Mal die Ehre. Auch Marius Müller-Westernhagen, Gabriele Henkel, Bryan Ferry, Depeche Mode, Saga, Grace Jones, The B-52s, Les Rita Mitsouko, David Bowie und Milli Vanilli feiern im Laufe der Jahre in Friedrichstadt. (…)“

Frankie goes to Friedrichstadt: Von 1977 bis 1990 genoss ein Club an der Jahnstraße bundesweiten Geheimtipp-Status. Unser Autor traf Jörg Eimecke, den Macher des Rockin´ Eagles, das später in Relaxx umbenannt wurde – und ließ sich erzählen, was er verpasst hat (hier nachlesen).

Und als „Bonus“ gab es dann auch noch ein ausführliches Interview, in dem Jörg Eimecke seine gesamte „Ausgehgeschichte von Mitte der 1960er bis Mitte der 1990er erzählt, feat. Creamcheese, Mora´s Lovers Club, Sheila, betterman´s club, Mora´s Lost Angels Club, Ratinger Hof, Tamara´s, Ramrod.

Jörg Eimecke war ab 1977 für zwei Jahrzehnte eine der prägenden Figuren des Düsseldorfer Nachtlebens. Im Interview erzählt er von seinem ersten Job in der Mata-Hari-Passage, von eigenen und anderen Lokalen und von der ersten After Hour der Stadt (hier nachlesen).

Als Formentera Düsseldorf-Süd war und Ibiza das St. Tropéz von NRW

Wer das Mata-Hari-Interview mit Christian Schröer liest, stößt dort auch auf Düsseldorfer Verbindungen zu Ibiza. So lebte Schröer Anfang der 1980er selbst ein Jahr lang auf der Insel, war Gogo-Tänzer im Pacha. Außerdem legte Pacha-Resident DJ Pippi einst im Cabaret Club der Mata-Hari-Paasage sowie in der eben erwähnten Disco Malesh im Kö-Center auf, und Düsseldorfs Szene-Legende der 1970er Mora (unter anderem Betreiberin von Mora´s Lost Angels Club an der Schneider-Wibbel-Gasse sowie Thekenfrau im Creamcheese) wanderte nach Ibiza aus, war aber bei Düsseldorf-Besuchen immer wieder in der Passage zu Gast. In diesem Sinne könnte man die Mata-Hari-Passage durchaus als verlängerten Arm Düsseldorfs zur Partyszene Ibizas bezeichnen. Womit wir dann gleich zur kleineren Nachbarinsel Formentera kommen: Diese war zwar keine Partyinsel, galt aber besonders in den 1970ern und 1980ern als eine Art Düsseldorf-Süd, wo man an jeder Strandbar Bekannte aus der Landeshauptstadt traf, bevor dann ab den 1990ern zumindest in den Sommermonaten die Norditaliener den touristischen Ton auf der Insel angaben. Ausgehend von den Formentera-Urlauben meiner Kindheit habe ich bei VierNull eine Kolumne über „den südlichsten Teil der Stadt“ geschrieben:

Eine Fotomontage verbindet Altstadt und Formentera, dazu der Slogan „Grüße aus Düsseldorf-Süd“: Gab es dieses Postkartenmotiv wirklich? Die Spurensuche unseres Autors führt über Hamburg nach Stralsund und Barcelona – zum Fotografen Ekkeheart Gurlitt (hier nachlesen).

Und weil der Fotograf Ekkeheart Gurlitt mir am Telefon so viel Spannendes über seine Zeit auf Formentera und Ibiza erzählte und noch dazu in den 1970ern diverse „Winter der Liebe“ in Düsseldorf verbrachte, wo er dann wiederum auch in der Mata-Hari-Passage oder den Lokalen der Ratinger Straße zu Gast war, habe ich hier im Blog als Nachschlag noch ein ausführliches Interview mit ihm veröffentlicht:

Die Düsseldorf-Formentera-Connection: Wer in den 1980ern und 1990ern auf den Balearen Urlaub machte, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit eine der Insel-Postkarten von Ekkeheart Gurlitt verschickt. Im Interview erzählt der Fotograf von der wilden Hippie-Zeit auf Formentera, der Verbindung zu Düsseldorf, dem Sonnenschirm von Chris Rea und wie er per Zufall als erster nackter Mann auf dem Cover des STERN landete (hier nachlesen). 

STERN-Cover vom 20. August 1980: Ekkeheart Gurlitt, der erste nackte Mann auf dem Titel

Düsseldorfs Popkultur-Gymnasium

Die Zwischenüberschrift ist sicher ein wenig übertrieben, doch als sich in meine „Der Park eines Lebens“-Kolumne unverhofft das Geschwister-Scholl-Gymnasium hineinmogelte, wurde mir erst bewusst, dass ich an einer Schule Abitur gemacht habe, die durchaus in einer popkulturellen Tradition steht. Schließlich entstand im Umfeld der Schule das erste deutschsprachige Punk-Album überhaupt, und die dafür verantwortliche „Schüler-Band“ Male spielte 1980 sogar im Vorprogram von The Clash in der Philipshalle (zur Halle mehr weiter unten). Außerdem … Ach, lest einfach den verlinkten Text, wenn Ihr weitere Namen und Details erfahren möchtet:

Eine etwas andere Tour durch Volksgarten und Südpark – mit ungeahnten Assoziationsketten: Geschwister Scholl und Düsseldorfer Popkultur, Heino und Hugo Egon Balder, Rehgruppe und Antilopen Gang (hier nachlesen).

Die „ewige“ Philipshalle, ein kollektiver Erinnerungsort

Offiziell heißt sie längst anders, doch die meisten Düsseldorfer behalten den alten Namen bei. Und? Wann war euer erstes Philipshallen-Erlebnis?

Philipshallen-Geschichten zwischen Shakin´Stevens, Kim Wilde und The xx. Seit 1971 wird in Oberbilk (nicht nur) Popgeschichte geschrieben: Ein Spaziergang rund um den Mehrzweck-Dino, der Generationen von Düsseldorfern das erste Konzert-Erlebnis beschert hat (hier nachlesen).

Als Bonus zur Kolumne veröffentlichte ich in der WZ eine ausführliche, aber natürlich nicht vollständige Chronik der Halle.

Foto: Wikimedia/Plumpaquatsch

Klaus Dinger, unter Musikern weltberühmter Düsseldorfer

Die Mata-Hari-Passage und die Ratinger Straße waren lokale Welten für sich. Dennoch gab es in den 1970ern und 1980ern hier und da Überschneidungen: Gäste, die in beiden Szenen verkehrten. Neben Mitgliedern der Band Kraftwerk gehörte auch Klaus Dinger dazu, Gründer der weltweit prägenden Düsseldorfer Krautrock-Bands NEU! und La Düsseldorf und meist gemeinsam mit seinem Bruder Thomas unterwegs.

Eine Klaus-Dinger-Straße – das wäre NEU! für Düsseldorf. Warum Düsseldorf eine Straße nach dem Gründer der Krautrockband „Neu!“ benennen sollte — das erklärt der Autor vom Düssel-Flaneur in seiner Kolumne für unsere Redaktion. Und was David Bowie damit zu tun hat (hier nachlesen).

Mal Sondock: Kölner Radiomoderator mit Düsseldorfer Steakhaus

Eine der meistgelesenen WZ-Kolumnen widmete sich Deutschlands bestem Radiomoderator:

Eine Mal-Sondock-Jugend ohne Steakhaus. Vor zehn Jahren starb die WDR-Radio-Legende Mal Sondock. Bis Mitte der 80er-Jahre prägte er weit über NRW hinaus die Popkultur in Deutschland – und eröffnete nebenbei in Düsseldorf ein texanisches Steakhaus. Unser Autor erinnert sich (hier nachlesen).

Der 80er-Jahre-Donnerstag im ZAKK & Wolke, Zwiebel und Co

Meine ersten eigenen Schritte im Nachtleben habe ich Mitte/Ende der 1980er beim Donnerstags-Club im ZAKK sowie in der Wolke an der Liefergasse gemacht. Besonders der erwähnte ZAKK-Abend war damals eine Art inoffizielles Oberstufentreffen der Düsseldorfer Gymnasien.

Am Donnerstag zum „Schwoof im Zakk“, am Wochenende an die Liefergasse zwischen Wolke und Kneipe: Unser Autor erinnert an Ausgeh-Orte der späten 80er und frühen 90er (hier nachlesen).

Das ZAKK um 1993. Foto: Stadtarchiv Düsseldorf

Einmal, im Sommer 1990, habe ich meinen US-Austauschschüler Danny mit zum ZAKK-Donnerstag genommen. Er besuchte mich für ein paar Wochen in Deutschland, nachdem ich im Jahr zuvor einige Wochen im Haus seiner Familie an der US-Ostküste gelebt hatte und dort auch gemeinsam mit ihm zur High School gegangen war. Leider verloren wir im Laufe der 1990er den Kontakt. Vor einigen Jahren beschloss ich, im Internet nach meinem Ex-Gastbruder zu suchen. Die Geschichte dieser Suche habe ich für Spiegel Online aufgeschrieben:

Eine deutsch-amerikanische Freundschaft: Danny, ich und „Anneliese Schmidt“. Sie waren wie Brüder und liebten Deutschpunk, am meisten Die Ärzte. Dann verloren die Austauschschüler einander aus den Augen. Nach 27 Jahren suchte Sebastian Brück Danny. Und stieß auf eine bittere Wahrheit (hier nachlesen).

Nachdem ich auf der Facebook-Seite zu diesem Blog ein Foto der „Zwiebel“ postete, kam in den Kommentaren ein Erinnerungssturm auf. Daraus entstand folgende Kolumne:

Wie ehemalige Gäste die „Zwiebel“ feiern. Vor einigen Monaten postete unser Autor das Titelfoto dieses Beitrags auf Facebook – und erlebte einen Erinnerungssturm mit positiven Schwingungen in den Kommentaren: Eine Hommage aus Gästesicht an das 2016 geschlossene Lokal in der Düsseldorfer Altstadt. Inzwischen ist klar, wie das Gebäude künftig genutzt werden soll (hier nachlesen).

Düsseldorfs „Duracell-Grieche“ und die „Metaller“ von der Ronsdorfer Straße

Den oben erwähnten, u.a. aus Wolke und Zakk bekannten Theo Fitsos habe ich 2023 interviewt. Daraus ist das folgende Porträt entstanden:

Ein Rundgang mit Theo Fitsos durch die Altstadt und seine Gastro-Geschichte: von den ersten Jobs in der Wolke und im Zakk über die eigenen Lokale Habana, Fitsos und Taverna bis hin zu den heutigen Partys im Uerige. (hier nachlesen)

In Proberäumen in der Nähe des Zakk ebenso wie in der Nähe der Wolke war in den 1980ern eine Szene angesiedelt, von der ich wenig wusste: die Düsseldorfer Death Thrasher, teils mit weltweiter Fangemeinde.

Düsseldorfs Metaller, die Ronsdorfer Straße und das „Papidoux“. An der Liefergasse treffen sich seit Jahrzehnten die Fans von harter bis schneller Gitarrenmusik. „Raging Rob“-Sänger Robert Gonnella und „Papidoux“-Chef Rocco Melzer haben unserem Autor die Heavy-Metal-Geschichte der Stadt erzählt. (hier nachlesen)

Hommage an die Bhaggy Disco

Auch die 1984 eröffnete und 2000 geschlossene Bhaggy Disco in der Nähe des Hauptbahnhofs habe ich im erwähnten Sommer 1990 einmal mit meinem US-Kumpel Danny besucht (ebenso wie „Die Macht der Nacht“, siehe unten). Die WZ-Kolumne über die Bhaggy avancierte zum größten viralen Hit aller Kolumnen (bis heute hat der Beitrag mehr als 13.000 Gefällt-mir-Klicks, Kommentare und geteilte Beiträge auf facebook erreicht). Offenbar aktiviert der Text bei Düsseldorfern die kollektive Erinnerung an eine Disco-Legende – eine Disco-Legende, die polarisierte, denn nicht umsonst kommen auch die die Indie-Clubs Line Light und Unique im Text vor (quasi als Gegenstück). Es gab aber auch positives Feedback aus anderen Städten und sogar aus der Schweiz, insofern kann man den Text auch als allgemeine „Die Disco meiner Jugend“-Erinnerung lesen.

In den 1980er und 1990er Jahren prägte die Bhaggy-Disco an der Graf-Adolf-Straße Düsseldorfs Nachtleben. Unser Autor erinnert an Partynächte zwischen „Purple Rain“, „The Power“ und „Show me Love“ (hier nachlesen).

Im Anschluss an die Kolumne machte ich für die WZ noch ein Interview mit Tapesh, damals schon als Teenager Resident-DJ der Bhaggy (hier nachlesen). Und drei Jahre nach Erscheinen der Bhaggy-Kolumne habe ich diese sogar im alten Bhaggy-Gebäude vorgelesen (heute Intercity-Hotel), im Rahmen einer Veranstaltung des Literaturbüro NRW.

Düsseldorfer Dorfdiscos außerhalb von Düsseldorf

Der eine oder die andere aus der Landeshauptstadt machte sich (nicht nur) in den 1990ern auf den Weg ins Umland:

Partytourismus in den 1990ern: Meist waren die benachbarten Großstädte das Ziel – manchmal aber auch das Remix in Ratingen oder das E-Dry in Geldern. Erinnerungen an eine Polaroid-Jugend (hier nachlesen).

Letzter Tag im Remix Ratingen 2001. Foto: Stadtarchiv Ratingen/WZ

Als die Graf-Adolf-Straße Düsseldorfs Kino-Meile war

Schräg gegenüber der Bhaggy-Disco befand sich das Europa-Kino. In der ersten Hälfte der 1990er war dort die dienstägliche Sneak-Preview das cineastische Szene-Event der Woche. Für VierNull habe ich auf diese Kino-Dienstage ebenso wie allgemein auf die Kino-Vergangenheit der Straße zurückgeschaut – und dabei eine Überraschung erlebt:

Unser Autor reist in seine Savoy-Residenz-Universum-Kindheit, erinnert an legendäre Sneak-Previews im Europa-Kino – und stößt auf die cineastische Vergangenheit der Bhaggy-Disco (hier nachlesen).

Die Hifi-Giganten der 80er und 90er: Funkhaus Evertz und Schlembach

Musik- und Popkulturinteressierte erinnern sich bis heute an die legendären und in großformatigen Zeitungsanzeigen ausgetragenen Preiskämpfe zwischen dem Funkhaus Evertz und Schlembach, den beiden größten Hifi-Geschäften der Stadt vor der Saturn-Mediamarkt-Ära. Ich unternahm eine „Shopping-Tour“ entlang verschwundener Geschäfte und besuchte dabei neben Funkhaus Evertz und Schlembach auch Schauland und MusicShop (hier nachlesen).

Im Nachklapp erschien in der WZ mein zur Kolumne passendes Interview.

„Funkhaus Evertz war sogar in Japan bekannt“. Bis 1988 führte Helmut Evertz Düsseldorfs größtes Hifi- und Plattengeschäft. Im Interview erzählt er über die jahrelange Rivalität mit Schlembach, über eine aus dem Ruder gelaufene Autogrammstunde mit Teenie-Star Limahl und über die kauffreudige brasilianische Fußball-Nationalmannschaft (hier nachlesen).

Die Liegetreppen im Freibad am Rheinstadion als Szenetreff der 80er und 90er

Die Fortsetzung des Nachtlebens im Freibad? Oder die Pre-Party zum Nachtleben? Eine Frage des Perspektive.

Bami-Nudeln, Chlor und Sonnencreme: eine Düsseldorfer Freibadjugend. Von „Pommes-Automat“ bis „Affenberg“: Die Bäder in Benrath, Lörick, Flingern und am Rheinstadion haben Generationen geprägt – ohne Mobiltelefon und Social Media. Erinnerungen an die „Generation Liegetreppe“ (hier nachlesen).

„Die Macht der Nacht“: der legendäre „Wanderzirkus“ mit DJ Westbam

1986 erfand der aus Solingen stammende Rainer Wengenroth, der spätere „Zeremoniemeister der Düsseldorfer Party-Szene“ (RP), mit zwei Partnern den Disco-Wanderzirkus „Die Macht der Nacht“. Mit DJ Westbam als Stamm-DJ tourte das Konzept in den folgenden Jahren durch deutsche Großstädte (Köln, Berlin, München, Hamburg), bevor es 1990 auch in Düsseldorf landete und schließlich 1991 in Paris endete. Ich habe mit Rainer Wengenroth den damaligen Düsseldorfer Zelt-Standort besucht und mir die Geschichte der „Macht der Nacht“ erzählen lassen. Man könnte sagen, dass die Zirkus-Disco neben dem „Tanzpalast“ (eröffnete 1990 in einem Fabrikgebäude im Hafen) die Initialzündung für das Nachtleben im späteren „Medienhafen“ lieferte.

„Die Macht der Nacht“: Als Deutschlands verrückteste Disco in Düsseldorf landete Von 1986 bis 1991 tourte Rainer Wengenroth mit Europas spektakulärstem Party-Konzept von Stadt zu Stadt – mit WestBam als Stamm-DJ. Unser Autor traf den damaligen „Zirkusdirektor“ an der Lausward im Hafen – dort, wo „Die Macht der Nacht“ in Düsseldorf ihr Zelt aufschlug. (hier nachlesen).

Der „Club 1948“ im Malkasten und Monkey´s Island

Als „Nachklapp“ zur „Macht der Nacht“-Kolumne gab es im April 2023 dann auch noch ein ausführliches Interview mir Rainer Wengenroth, in dem er von seinen Teenager-Anfängen im Düsseldorfer Nachtleben über die Zeit als einer der Macher des „Club 1848“ im Malkasten bin hin zu den besten Zeiten des Medienhafens mit Monkey´s Island, Harpune, mk-2, 3001 erzählt.

Den erwähnten „besten Zeiten des Medienhafens“ habe ich  mich bereits 2020 in einer WZ-Kolumne gewidmet.

Monkey´s Island: der erste (und schönst) Stadtstrand Deutschlands. Von 2003 bis 2006 war Monkey´s Island „das“ Aushängeschild Düsseldorfs – und der Medienhafen mit mk-2, Harpune, 3001 und The Room ein Szene-Treff für NRW (hier nachlesen).

Nachdem die Kolumne viral ging und klar wurde, wie sehr die Düsseldorfer ihren Beachclub im Hafen vermissen, war kurz darauf sogar ein Comeback von Monkey´s Island im Gespräch.

Und wie schaut der Stamm-DJ des Monkey´s auf die besten Zeiten im Medienhafen zurück? Ich habe ihn gefragt.

Der „Komplize“ des Sonnenuntergangs. Stephan Schall alias „Schalli“ war Stamm-DJ im Beachclub „Monkey‘s Island“ im Düsseldorfer Medienhafen. Unser Autor traf ihn 20 Jahre nach der Eröffnung am ehemals schönsten Arbeitsplatz der Stadt. Als Bonus gibt es eine Affeninsel-Top-10 und Strandbar-Tipps für die Niederlande (hier nachlesen).

Das 90er-Jahre-Nachtleben an der Grünstraße

Die Grünstraße, eine Querstraße der Königsallee und weitgehend vergessener Hotspot des Düsseldorfers Nachtlebens. Wenn mich heute einer fragen würde, was für ein Bild ich spontan vor Augen habe, wenn ich an das längst nicht mehr existierende Grünstraßen-Nachtleben denke, so wäre es das hell leuchtende Café Green an einem lauen Sommerabend, als die Schiebefenster geöffnet wurden und die Gäste im Rahmen standen oder saßen und zuweilen laut lachten und die Grünstraße so mediterran leuchtete wie Rimini oder Barcelona, zumindest ein bisschen …

Café Green, Citrus, Fact, Ars Vivendi und La Rocca: Diese Lokale und Clubs machten die von der Königsallee abgehende Grünstraße in den 1990ern zur Ausgehzone – und das alte Wellenbad war „schuld“ (hier nachlesen).

Die Grünstraße vor dem Café Green, circa 1993. Foto: Daggi Bahners

Düsseldorfs berühmteste Disco: das Checker´s

Wo schon einmal von der Grünstraße die Rede ist, darf der (vormalige) Platzhirsch des Kö-Nachtlebens nicht fehlen: das Checker´s (das Sam´s West lasse ich an dieser Stelle mal außen vor, das war nie ein Laden, der in meinem Umfeld eine große Rolle gespielt hat).  Für VierNull habe ich eine persönliche Geschichte vom ersten (1989) bis zum letzten (1999) Checker´s-Besuch aufgeschrieben – und dabei auch die Vor- und Nachgeschichte der vermutlich berühmtesten Disco der Stadt miterzählt (Malesh!).

Vorspann: „Über das Checker’s schreiben, ohne Claudia Schiffer zu erwähnen? Schwierig. Unser Autor packt der Ausgewogenheit halber DJ Pippi, Heidi Klum, den FC Bayern, Kraftwerk und DAF mit in den Text.“ (hier nachlesen).

2022: Der ehemalige Checker´s-Eingang (über dem Kö-Center-Schild) und die „Vorstufen“.

Düsseldorfs erste Netflix-Serie

Man könnte jetzt allenfalls noch die Kolumne über die britische Netflix-Serie Paranoid erwähnen, die zu große Teilen in Düsseldorf spielt (hier nachlesen), eventuell auch noch meinen Ausflug nach Venlo, wo der berühmteste Oberbilker aller Zeiten, Heino, einen Auftritt hatte und ich herausfinden wollte, warum die Niederländer sich „De zingende zonebril“ live anschauen (hier nachlesen).

Über das Nacht- und Szeneleben Düsseldorfs nach dem Ende von Monkey´s Island im Jahre 2006 müssen jedoch andere schreiben. In jedem Fall hat das Aufkommen der Smartphones samt exzellenter Kameras die Erinnerungskultur im Nachtleben verändert. Während früher außer den Profi-Fotografen der Stadtmagazine kaum jemand einen Club oder ein Lokal mit Kamera betrat (es war oft schwer, für die Kolumnen Fotos der erwähnten Locations zu bekommen), wird heute alles von jedem permanent dokumentiert und öffentlich gepostet …

P.S. Ein paar „Kapitel“ aus der Vergangenheit sind noch offen: Clubs oder Lokale, an die ich mich erinnere und über die ich 2022 schreiben möchte. Insofern wird diese kleine „Chronik“ beizeiten an passender Stelle ergänzt … 😉

 

73 Comments

  1. Oh ja, meine Jugend in den 80ern… In der Baggy wurde um Mitternacht im Nelly the Elephant von den Toy Dolls gespielt und der Laden zusammengepogt, bis wir alle Hausverbot hatten.

    Es fehlen aber die ganzen Szenekneipen und Läden der Subkulturen:
    Das alte Hitsville Records in der Andreasstraße, Engelchen und Schaukelstuhl, der Dschungel (donnerstags in den 1990ern Düstermucke), Purple Haze, Papidou, und vor allem das Lime Light auf der Flinger Straße.

  2. Nicht zu vergessen die legendere Discothek Spitze am Burgplatz neben der Spielothek .Die Hölzerne Rutsche in den Keller . Freitag /Samstag .Was haben wir dort Party gemacht.

  3. 1970 -1980 nicht zu toppen Dä Spiegel, weißer Bär, Pille, Pinte, Knoten und so viele andere Kneipen.
    Es war die längste Theke der Welt
    Pferdestall, New Orleans, Le Zeppelin etc.
    schön war die Zeit, unvergessen Nächte und Wochenende,

  4. ROCKIN EAGLE bzw. später umbenannt in RELAXX : meine absoluten Favourits. UND nach 1:00h dann ins MALESH bzw. das spätere CHECKERS.
    In den 70gern – legendär – in der Altstadt das SHEILA (oder Sheela?) und MORA’S LOST ANGELS CLUB.

    Gerne erinnere ich mich an die Club-Nächte in den Katakoben des MALKASTEN mit den DJS des Checkers. Aber die „lieben“ Nachbarn verhinderten ein Überleben der Clubscene.

    Ich suche noch den Namen einer Discothek Mitte der 80ger für kurze Zeit in einer alten Kneipe in D-dorf-Flehe . Nachdem die Anwohner Stress gemacht hatten zog die Discothek in eine Lagerhalle in den damals noch „alten“ Hafen um.
    Hier – im alten Hafen – befand sich auch ein In-Cafe, welches dann weichen musste und ins K20 umgezogen ist. Da war dann für mich die Luft raus.

  5. Hallo lieber Herr Brückner, mit großem Interesse verfolge ich die Geschichten der Kneipern und Discotheken aus den 1960-70er Jahren. In vielen war ich selbst unterwegs. Auch an Mora’s Lovers Club im Kö-Center erinnere ich mich noch gut. Der Club befand sich in der ersten Etage, und im Parterre war eine riesengroße Discothek, die hieß ‚Big Ape‘, und dort sind auch viele bekannte Leute aufgetreten. Ich habe unter anderem dort die ‚Doors‘ erlebt, und James Brown ist z. B. auch dagewesen. Eine Zeit lang habe ich dort hinter der Bar gestanden, diese Discothek hat es wirklich gegeben. Leider kann man nichts darüber finden, so sehr ich auch gesucht habe. Viele Grüße, Ingrid Schubert, Düsseldorf.

    • Herzlichen Dank, das ist spannend. Vielleicht kommt bald etwas über die Kö-Szene in meiner Kolumne für VierNull. Ggf komme ich noch einmal auf Sie zu.

  6. Weiß jemand, ob es 1990 (nicht heute) einen Club namens „weißer Elefant“ in Düsseldorf gab? Wenn ja, wo war das etwa. Vielen Dank für die Hilfe!

  7. Das war wohl der

    – Fleher Hof (Fleher Straße 254)

    Ein paar Schritte weiter gibt es den

    – Dietze Döres (Fleher Straße 317).

    Und ums Eck in der Parallelstraße gab es seinerzeit am Wochenende Tanz:

    – Dietze Mamm (Krahkampwe 95).

  8. Ich erinnere mich gerne an die späten 80er und die 90er in der Altstadt. Das „Abhängen“ vor dem Carshhaus und später vor dem McDonalds. Man hat immer jemanden dort angetroffen. Das eigentliche Wochenende begann mit dem Donnerstags-Schwoof im ZAKK und ging dann Freitags im Schaukelstühlchen und dann im Laufe des Abends im Purple Haze weiter. Man ist dann Dj Gunnar in den Rheingoldsaal gefolgt und später ins Unique

  9. Ich war zuerst im Picadilly und im Ratinger Hof, danach abends im Creamcheese bis 0.00 h, weil dann mein Bus nach Hilden fuhr(Der letzte) Danach hat jemand aus der Clique das Rockin`Eagle entdeckt(Habe ich heiß und innig geliebt)Danach ging es die Kö hoch zum Malesh/Checker`s bis um Fünfe…..habe ich dann verloren, weil ich dann selbst im jwd in Hilden aufgelegt habe (Anfang 1982). War eine sehr schöne Zeit

  10. Na da gibt es aber doch noch viele andere Discos zb. das Move oder Don Quijote später war es dann das Flash, das Zeppelin oder die Mietzi und der Klimperkasten , Alt Düsseldorf und das Lord Nelson und viele andere.

    • Ja, gibt es 🙂 Danke für die Ergänzungen, aber zu Beginn des Artikels heißt es ja:
      „Eine subjektive Auswahl (!), oft aus persönlicher Perspektive, mal in kollektiven Erinnerungen schwelgend, ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit.“
      Wobei die „Chronik“ ja auch durch die Kommentare weiter wächst 😉

    • Alt Düsseldorf und das Lord Nelson waren übrigens miteinander verbunden. Man konnte damals von einem Lokal ins andere durchgehen.

      • Hi, weisst du vielleicht noch, wie die disco neben Lord Nelson und Revolution hieß? Man ging eine Treppe runter. La Bamba war meines Wissens weiter vorne auf der bolker.

      • Hallo zusammen.
        gerne hätte ich von Euch gewusst ob es die in den späten 60er Jahren bestehende Bar u.Disco Namens Nautilus noch jemand weiß…Ich war dort 1967 Der erste bayerisch Discjokey…sehr schöne Zeit..mit Haifischbecken in den Wänden,der Discostand war wie ein Komandostand ausgebaut….sehr angesagt.In der Altstadt befindlich.
        Würde mich freuen auf eine Antwort..bin jetzt inzwischen 74 und würde gern auf ein Kölsch ins Urigen gehen..
        Liebe Grüße nach Düsseldorf
        Josef Resch

        • Das Nautilus, da bei Eugen, dem Besitzer, habe ich viele Abende in meiner Jugend verbracht. Das war in den späten 70ern. De Disk Jockey damals hieß aber Mike

        • Meine Eltern haben sich im Nautilus kennen und lieben gelernt. Sie hätten dieses Jahr goldene Hochzeit gehabt (meine Mutter ist leider im letzten Jahr verstorben). Ich weiß, dass das Nautilus die Stammdisko meiner Mutter war und sie dort wohl den Spitznamen „Kussratte“ oder so ähnlich hatte.

    • ahh, endlich jemand,der das Change erwähnt…. ich dachte schon ernsthaft, ich hätte den Namen geträumt, weil er hier nie auftauchte…. aber ich habe dort damals jedes Wochenende verbracht… vielleicht war der Style nicht so populär, aber ich fand’s klasse (vielleicht gerade deswegen)

  11. Mir fehlt noch das Clou. War damals direkt neben dem Creamcheese.
    Dort habe ich das erste mal Heiligabend ausserhalb der Familie gefeiert.
    War Klasse. Müsste 1969 gewesen sein.

  12. Gibt es irgendwelche Infos über mein damaliges Wohnzimmer „Grüner Mond“ auf der Grafenberger Allee und über den damaligen Inhaber Hendrick Hendricks?

  13. Kennt noch jemand Werners Musikladen Düsseldorf Hansaallee
    War ein Tanzladen/Dico – war wohl so Mitte der 80er

    Danke falls jemand Infos oder Bilder hat

    Uwe P.
    Marion K.

  14. So schön diese Erinnerungen zu lesen. Mir fällt vieles ein. Meine Eltern haben mich oft in die Altstadt mitgenommen als ich noch ganz klein war. Reusch, Spinnrad, Knoten. Im Knoten saß ich auf dem Tresen und hab‘ Gläser gespült (es gab da den Besitzer namens Knoten-Erik im Rollstuhl). Eiscafé Claudio nebenan, Kugel Eis 30 Pfennig. Später dann das volle Programm. Erster Disco-Besuch mit 15 im La Bamba auf der Bolkerstraße. Mit fast allen erwähnten Läden verbinden sich Erinnerungen (Jahrgang 1969, in Düsseldorf geboren und bis heute hier geblieben). Ich bin sehr gerührt.

  15. Was ja leider völlig fehlt sind Mitzi, Ifka, Spinnrad, downtown und andere Highlights, ich gebe zu, das war eher Mitte der 60er, aber Kultstätten sondergleichen, so auch z. B. der Flohmarkt am Ende der Bolkerstr., wo sich vor allem Samstagmittag nach der Schule die Damen und Herren von Görres und Luisen trafen, das waren noch Zeiten …

  16. Also, irgendwie ist hier die Disco-Fraktion überrepräsentiert 🙂
    Vergesst mal die Schickimicky is wedder op tour-Szene, und widmet euch
    ernsthafter Düsseldorfer Kneipenkultur !

    Was ist mit Auberge, „Kneipe“ (eine Runde >Stress< für zugereiste ) .
    Wolke, Zwiebel, Julio's (mit dem Boden aus knirschenden Erdnußschalen ),
    das "Till Eulenspiegel" direkt gegenüber, ich kannte JEDE Delle im Pool-Tisch.

    Was mit der Boxbude "Zille", oder daneben gleich das "Big Apple"
    mit seinen von Gini Vogelsang eigenhändig naiv bemalten Stehtischen,
    die "Quetsche" und "Kiste", wo der "Professor" auflegte, mit Cowboyhut und Brillengläsern wie Mitropa-Aschenbecher, der "Irish Pub",

    Walter Schürmanns legendäres "Dallas Inn" auf der Neustrasse,
    jeden Mittwoch LiveMucke, NMC, die Panhandle Alks, Mr. D, Daniel Schriefer,
    Outlaws of Lubbock, Colorado etc. etc.
    Man musste in der engen Bude ja schon zwangsläufig mit der Band kuscheln…

    Dann über DäSpiegel das "bel etage",
    in dem Marianne Kurz' affektierter Sohnemann den Geschäftsführer mimte,
    und nix sinnvolles tat ausser überspannte Vernissagen im bel etage zu organisieren,

    und wenn wir nicht unbedingt im Kern der Altdtadt bleiben wollen :

    wo traf sich um 6:00 im Morgengrauen das gesamte Spülgut an abgestürzten Figuren
    und praktisch alle Kellner der Altstadt auffn Absacker ?
    Ich sag nur : "Mike's FrühCafe" am S-Bahnhof Werhahn….
    Glorreiche Zeiten waren das.
    Also lasst uns leise Rod Stewarts "when we were the new boys" summen und in Erinnerungen schwelgen.

    Ralf aus D.

    • Es gab auch noch das Change , ich glaub aber nicht sehr lange ! Und um etwas aus der Altstadt rauszugehen,aber was in einer Gewissen Szene nicht fehlen dürfte war das Oki Doki am Handweiser

    • Hey Ralf, spannend was Du noch vom Big Apple weißt. Ich bin in der Zeit dort aufgewachsen, mitten in der Altstadt… Könntest du mich BITTE kontaktieren?

  17. Unglaublich was da an Erinnerungen hochkommt. Ich kenne ALLE diese Kneipen und Namen bis hin zum Frühcafe am Werhahn und den Grünen Mond….. Ich bin eigentlich die gesamten 80er in der Altstadt gewesen und habe nur gute Erinnerungen. Anfang der 90er bin ich ausgewandert aber denke sehr gerne an die Zeit zurück. Und da hilft so eine tolle Kolumne sehr.
    Vielen Dank (!!!) dafür.
    Es gab auch noch das „Soul-Center“ mit unglaublich guter und tanzbarer Musik.

  18. Das Café Schlonz auf der Ratinger…. in den 90iger-bis zum Abriss in 2006 hat vielen, vielen Musikern, Kuenstlern, Szene-Publikum – Individualisten und Idealisten – eine Heimat geboten- ein Wohnzimmer mit naechtlicher Clubatmosphaere – sexy and wild – nicht angepasst… Freitags- und Samstags Nacht oft bis 5 Uhr morgens auf…. die charismatischen – wundervollen – Kellner und Kellnerinnen mit ihrem super Musikgeschmack (da war fuer jeden etwas dabei) sind heute noch vielen bekannt ….

  19. Sebastian, sehr schön Sache.
    Dank der Chronik und der Kommentar-Ergänzungen fühle ich mich gerade zurück versetzt, als wäre es gestern 🙂

  20. Hey Sebastian!

    Eine sehr schöne Aufzählung, die weiteren Kommentare intensivieren noch die Reise in die Vergangenheit. So viele Orte, an die ich gute Erinnerungen habe (teilweise ja mir Dir ).
    Noch nicht erwähnt ist das Nachtrock, in der Nähe des Burplatzes, zwischen Kurze Strasse und Bolkerstrasse (ging da eine Treppe runter).
    Frag mich nicht wann das genau war, ich schätze mal so 1992/93/94?

    • Hi! 🙂 Danke für den Hinweis. Tatsächlich hatte ich das Nachtrock vollkommen vergessen. Habe quasi den Namen durch deinen Kommentar zum ersten Mal seit „damals“ wieder gehört. Wenn ich mich nicht täuscht, war das die Location, wo heute das „Sub“ residiert (Bolkerstraße 14). Zeit müsste hinkommen, auf jeden Fall erste Hälfter der 90er.

      • Hi Sebastian, hast Du die 80er in der Altstadt, Kurze Straße, erlebt?

        Ich bin 1980 geboren, wohnte über einer Kneipe. Ich suche Informationen, welche mir vielleicht Klarheit schaffen…

        Danke, wenn Du mir Antworten magst.

        • Hallo Sabine, bin in der Altstadt ab dem ca. 15/16 Lebensjahr ausgegangen, ab 1986. Damals aber eher an der Liefergasse und dann an der Ratinger Straße. Auf der Kurze Straße war ich wenn dann im Engelchen oder im Schaukelstühlchen bzw. für die Pizza auf die Hand. Frage doch mal in diese FB-Gruppe hinein: https://www.facebook.com/groups/altstadt.legenden
          Da sind mehr als 5000 Leute drin, und vielleicht kann dir dort jemand weiterhelfen 🙂

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