Kleines Gemälde mit „großer“ Geschichte
Es hing zehn Jahre bei mir im Büro, und ich wusste fast nichts über das winzige Porträt, das womöglich einen Rabbi zeigt. Dann brachte ein facebook-Posting die Wende.
Es ist winzig, vielleicht fünf bis sechs Zentimeter im Durchmesser, und dünn wie eine Sperrholzplatte. Nein falsch, es ist sogar noch dünner. Jedenfalls: Es zeigt einen älteren Mann mit Mütze und weißem Vollbart, der ein wenig aussieht wie ein Rabbiner. Und es gehörte mal meinen Großeltern, hing dort jahrzehntelang in einer kleinen Kammer an der Wand, war quasi festes Inventar ihrer Wohnung in Düsseldorf-Pempelfort. Bei jedem Besuch bei den Großeltern schaute ich es an – nicht bewusst, eher mit halbem Auge. Nie fragte ich nach, woher das Bild stammt oder wer es gemalt hat. Ich bin kein Kunstkenner, ich fand das Bild schön, aber es interessierte mich damals nicht wirklich. Es war einfach da … Hier weiterlesen